Bisher bei SERET:GETDER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM

Donnerstag, 5. Februar 2015, 18.15 Uhr, Vorpremiere
Ab 12. Februar täglich im Kino Houdini

Bild aus dem Film

Kino Riffraff, Neugasse 57, 8005 Zürich
Kinokasse CHF 18.- / Mitglieder ICZ, JLG 13.-*
*Anmeldung erforderlich bei info@seret.ch bis 02.02.2015, Platzzahl ist beschränkt

GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM, Vorpremiere
In Anwesenheit von Rabbiner Josh Ahrens, Rechtsanwältin Nurith Vogel-Leon, Psychoanalytikerin Madeleine Dreyfus.


Als «Get» wird im Judentum und auch im israelischen Rechtssystem ein Scheidungsbrief bezeichnet. Da Israel sich entschieden als jüdischer Staat definiert, obliegen auch juristische Entscheidungen nach wie vor tradierten religiösen Prinzipien. Vor allem im Eherecht beeinträchtigt dies massiv die Gleichberechtigung von Mann und Frau. so hat die Frau nur bei bestimmten Problemen in der Ehe das Recht, eine Scheidung einzufordern – und selbst dann besitzt der Mann ein ständiges Vetorecht. Dieses Problem klagt Ronit Elkabetz, einer der größten Filmstars des Landes in ihrem kammerspielartigen Drama mit aller Vehemenz an und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

Der Film wurde bereits für viele Auszeichnungen nominiert und lief an zahlreichen Festivals.

Programm

18.15 GET – Der Prozess der Viviane Amsalem

Regie/Drehbuch Shlomi und Ronit Elkabetz
mit Ronit Elkabetz, Menashe Noy, Simon Abkarian,
Sasson Gabai

Frankreich, Deutschland, Israel 2014, 115 Minuten
Hebräisch, Französisch, Arabisch, Deutsche Untertitel

20.15 Brigitta Rotach im Gespräch mit Rabbiner Josh Ahrens Zürich, Rechtsanwältin Nurith Vogel-Leon Jerusalem, Psychoanalytikerin Madeleine Dreyfus Zürich.

21.00 Ende der Veranstaltung

Filmkritik

Die Israelin Viviane Amsalem will seit längerer Zeit die Scheidung von ihrem Ehemann. Doch in Israel gibt es keine zivilrechtlichen Ehen und daher auch keine Scheidungen. Um eine religiös geschlossene Ehe wieder aufzulösen, muss ein Rabbinergericht hinzugezogen werden. Und was noch dazu kommt: Der Ehepartner muss zustimmen. Doch ihr Ehemann Eliyahu denkt gar nicht daran, seine Einwilligung zu geben. so findet sich Viviane seit drei Jahren immer wieder im Gerichtssaal ein, um gegen die Setzung des männlichen Wortes als Gesetz zu kämpfen, das in letzter Instanz mächtiger zu sein scheint als das Gericht. Sie will die Absurdität des Tribunals überwinden, ihre Freiheit als Frau wieder zurückgewinnen und nicht aufgeben, selbst wenn der Kampf noch mehrere Jahre dauern sollte. Als ohne offizielle Scheidung getrennt Lebende ist sie von der Degradierung zur sozialen Außenseiterin bedroht.

Der Film hat in Israel eine grosse Debatte über die Rolle der Frau und die Rabbinatsgerichtsbarkeit ausgelöst, da tausende von Frauen auf ihren Get warten. Laut Ronit Elkabetz hat der Film vielen Frauen Mut gemacht.

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Kino aus der jüdischen Welt